Dark Pattern. Was sich so anhört wie der Titel einer düsteren Serienproduktion ist in Wahrheit eine UX Design-Methode in vielen Formen und Farben. Eigentlich ist der Serienvergleich nicht so weit hergeholt, wie man annehmen mag. Dark Pattern bestehen aus dem gleichen Stoff, der jedes Drehbuch wenigstens einigermaßen interessant werden lassen: Tricks, Täuschung, allerhand Tücken, ein nichts ahnendes Opfer, ein raffinierter Täter mit einem Motiv. Statt kurzweilige Unterhaltung geht es hier aber darum, Klicks und Daten des Users zu schürfen, die wertvollsten elektronischen Lebenressourcen, die es im Internet gibt.

DSGVO

Die DS-GVO hat das hehre Ziel, den Datenkraken und – piraten und all jenen, die Daten einfach so sammeln, ohne es zu müssen, Einhalt zu gebieten. Im Leben gibt es bekanntlich nichts umsonst! Der User soll wissen, wann wer wie welche Daten preisgibt. Und vorallem soll er darüber frei bestimmen dürfen. Kann man doch nur gut finden. Freilich zieht ein derartiges Gesetz einen ganzen Rattenschwanz an Effekten mit sich. Grundsätzlich könnte man die DS-GVO sogar als wirtschaftlichen Geniestreich der EU bezeichnen. Sie macht angesichts ihres hohen Datenschutzstandards mit einem Schlag globale Datenströme und Datenaustausch mit Drittländern unattraktiv. Wenn ein Unternehmen bisher mit IT-Lösungen und Software aus Drittländern wie den USA arbeitete und hierbei personenbezogene Daten austauschte, ist deren Nutzung jetzt und in Zukunft nicht weniger als unmöglich, wenn nicht in Übersee für ein äquivalentes Datenschutzniveau gesorgt wird. Das ruft europäische und deutsche Konkurrenzprukte auf den Plan, sofern vorhanden. Deutschland gilt leider nicht als die Hochburg der (funktionierenden) IT und Softwareentwicklung. Der Markt und die Möglichkeiten, die sich dank DS-GVO europäisch auftun, sollten erkannt und genutzt werden. Die  datenschutzgrundverordnung ist ein nie dagewesenes Antiglobalisierungs-Tool, was das beherzt das nachholen will, was zu Beginn des Internetzeitalters in rechtlicher Hinsicht auf User-Daten versäumt wurde. Wie wäre das Internet heute, wenn es die datenschützenden Normen und Regelungen 20 Jahre früher gegeben hätte? Aber die Entwicklung des Internets war schwer abzuschätzen, so fair muss man sein. Das Netz hat sich gewandelt und ist nicht mehr das einseitige, unbekannte, körperlose Ding, was es mal war. Es ist ein Kriegsschauplatz aus Daten und Informationen geworden, User gegen User, Bit für Bit.

Über diesem Schlachtfeld weht lästig und unbersehbar die neueste Form des Dark Pattern: Das Cookie-Banner. Es möchte, dass Du einverstanden bist und schau am besten gar nicht hin. Es folgt ein Keksbild.

Die meisten Cookie-Banner (getippt: 90%) entsprechen nicht den geltenden DS-GVO Vorschriften. Das liegt vermutlich daran, dass die Seitenbetreiber diese Einwilligung gar nicht haben wollen. Es ist als Betreiber nicht gerade schön, offenlegen zu müssen, dass der User hemmungslos getrackt und durchleuchtet wird. Oder vielleicht weiß er es auch gar nicht, was da auf “seiner” Baukastenseite passiert. Es entsteht jedenfalls ein Zwiespalt zwischen Einhaltenmüssen von Rechtsvorschriften und “Ich will so weitermachen wie bisher”, der dazu führt, dass bewusst oder unbewusst bei der Einholung der Einwilligung in die Verarbeitung personenpezogener Daten via Cookie-Banner knallhart gemogelt wird.

Derweil gibt es klare Vorgaben, wie das auszusehen hat, jüngst entschieden vom EUGH:

Woher nimmt der EuGH das nur her?
Es ergibt alles einen Sinn, wenn man sich in Juristenmanier mit der DS-GVO auseinandersetzt.

DS-GVO Banner

Sinn:
Rechtsgrundlage
praktische Umsetzung:

Wie es nicht geht:

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